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Billerbecker wird neuer Coach

Am Anfang stand ein Plausch: Wie Paul Denzin bei Nottulns Frauen landete

Nottuln

Diese nette kleine Geschichte mag sich ausgedacht anhören, ist sie aber nicht. Als Trainer Paul Denzin im Dezember an einer Fortbildung teilnahm, saß eine Trainerin neben ihm, auf deren Namensschild „Anna“ stand. Heute ist er Trainer bei Grün-Weiß Nottulns Landesliga-Frauenmannschaft.

Von Thomas Austermann

Große Vorfreude, klarer Plan: Paul Denzin will ab der neuen Serie bei GW Nottuln neue Ideen einbringen.
Große Vorfreude, klarer Plan: Paul Denzin will ab der neuen Serie bei GW Nottuln neue Ideen einbringen. Foto: PR, PR

Diese nette kleine Geschichte mag sich ausgedacht anhören, ist sie aber nicht. Als Trainer Paul Denzin im Dezember an einer Fortbildung teilnahm, saß eine Trainerin neben ihm, auf deren Namensschild „Anna“ stand. Die beiden kamen ins Fachsimpeln. Um den Frauenfußball ging es dabei in erster Linie.

„Das war tatsächlich der erste Kontakt zu dem Thema“, sagt der 25-Jährige. Das „Thema“ war die Trainerstelle bei Grün-Weiß Nottulns Landesliga-Frauenmannschaft, seine Gesprächspartnerin war Anna Gronover.

Und die gibt ihr Amt bekanntlich nach der Spielzeit ab. Denzin wird diese Stelle einnehmen. Beim Plausch im Kreis der Trainerinnen und Trainer ging es sogar um den sofortigen Einstieg des Kandidaten. Das aber kam nicht in Betracht. „Ich habe ja einen Posten und bin niemand, der mitten in der Saison wechselt und eine Mannschaft im Stich lässt.“

Von Sieg zu Sieg

Diese seine Mannschaft ist die U 17 des VfL Billerbeck, die Denzin im letzten Sommer übernahm, nachdem er im Halbjahr zuvor noch als zweiter Coach der Ersten, die den Westfalenligaplatz am Ende nicht halten konnte, den Club kennengelernt hatte. Die B-Juniorinnen spielen sich am Helker Berg und auswärts in ihrer Kreisliga A von Sieg zu Sieg. Die Meisterschaft ist zum Greifen nahe. „Die zu erreichen war unser Ziel. Der Kader hat die Qualität dazu“, sagt Denzin, der der Liebe wegen aus Gelsenkirchen nach Billerbeck zog und in Münster bei der Bezirksregierung arbeitet.

Am liebsten geht er also als Titelmacher vom VfL weg, der „großes Verständnis zeigt für meine Entscheidung. Ich habe immer mit offenen Karten gespielt. Mich reizt es sehr, in einen ganz anderen Leistungsbereich kommen zu können.“ Und die Kollegin, in deren große Fußstapfen er treten wird, hat er seit der Trainerfortbildung noch öfter gesprochen. „Anna ist eine super Fachfrau, die enormes Wissen hat und in Nottuln so lange prägend wirkte“, sagt Denzin. „Ich kann kein Ersatz für sie sein, aber ich will und kann etwas Neues anfangen.“

Schon jetzt bei den Spielen

Wenn es seine Zeit erlaubt, sieht er bereits beim Training der Grün-Weißen zu und bei den Spielen sowieso. Denzin sagt, er habe mit „jeder Spielerin“ und dem ganzen Staff rund ums Team gesprochen, rechnet mit „ein bis zwei Abgängen“ und ebenso wenigen Zugängen. Der auf sieben Wochen angelegte Vorbereitungsplan steht schon. „Ich lerne Nottuln als sehr intakten Verein kennen und erlebe sehr engagierte Spielerinnen“, sagt er. Mit Kapitänin Denise Waltering steht er im regelmäßigen Austausch.

Auch wenn eine Vertragslaufzeit gar nicht so konkret behandelt wurde, spricht Denzin selbst von seinem Zweijahresplan. „Es dauert seine Zeit, bis die klare Idee umgesetzt wird, die ich umsetzen möchte. Ich nehme alle mit, Spielerinnen und Betreuer. Kommunikation ist in gerade in dem Bereich alles.“ Was will er gerne sehen auf dem Platz? „Offensiv gerne sehr selbstbewusst und mit klugen Lösungen – gegen den Ball so aggressiv, dass der Gegner keine Ruhe hat.“