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Handball: Münsterlandklasse

Letzter Einsatz für Beno Frye bei GW Nottuln

Nottuln

Im Heimspiel gegen Hiltrup wird Beno Frye vorläufig zum letzten Mal die Handballer von GW Nottuln betreuen. Warum das so ist, verriet er im Interview mit dieser Redaktion.

Erst coacht er am Sonntag seine Mannschaft noch einmal, dann steigt er in den Sattel: Beno Frye. 
Erst coacht er am Sonntag seine Mannschaft noch einmal, dann steigt er in den Sattel: Beno Frye.  Foto: Klaus Schulte

Wenn die Nottulner Handballer am Sonntag in der Hummelbachhalle um 15 Uhr auf den Tabellenzweiten Eintracht Hiltrup treffen, wird Trainer Beno Frye zum letzten Mal auf der Bank der Grün-Weißen sitzen. Am Montag steigt der Interimscoach mit seiner Frau Sabine in den Flieger nach Catania auf Sizilien. Mit im Gepäck ihre zwei Fahrräder. Von Sizilien aus geht es dann mit den Leezen die 3000 Kilometer zurück in die Baumberge. Vor dem etwas längeren Radausflug sprach unser Mitarbeiter Klaus Schulte mit dem Coach.

Hallo, Herr Frye. Am Sonntag geht es um Punkte und einen Tag später auf Europatour.

Frye: Das ist mit der Mannschaft schon lange abgesprochen. Schließlich bin ich nur Übergangstrainer, und die Reise war lange geplant. Eigentlich wollten wir schon letztes Jahr nach meinem 60. Geburtstag starten, doch meine Frau hatte leider vorher einen Fahrradunfall.

Und jetzt geht es auf eine derart strapaziöse Tour?

Frye: Wir haben ja Zeit. Erst in dreieinhalb Monaten, am 22. Juli, muss ich wieder auf der Arbeit erscheinen.

Welche Etappenlängen haben Sie sich denn vorgenommen?

Frye: So genau haben wir die Reise auch wieder nicht durchgeplant. Wir haben unser Zelt dabei. Wenn es nicht mehr geht, suchen wir uns einen Campingplatz. Das haben wir schon auf unseren früheren Touren, etwa beim Rheinradweg, so gemacht.

Es kann aber auch mal regnen. Da ist es im Zelt weniger komfortabel.

Frye: (lacht) Für das Wetter ist meine Frau zuständig, ich für die Planung. Aber im ernst: Die Prognosen sehen gar nicht so schlecht aus. Uns erwarten 26 bis 28 Grad. Und im Notfall suchen wir uns ein festes Dach über dem Kopf.

Was erwarten Sie denn zum Abschied von Ihren Jungs?

Frye: Dass sie sich besser verkaufen als bei der 18:39-Hinspielniederlage. Das hat sich die Mannschaft auch beim Training fest vorgenommen.

Apropos Training. Wer übernimmt denn nun die Mannschaft?

Frye: Peter Chowanietz hat sich bereiterklärt, die Mannschaft neben seiner Tätigkeit als B-Jugendtrainer auch noch zu trainieren. Damit haben wir einen Fachmann mit Trainerlizenz an Bord. In dieser Woche war er auch beim Training der Herren dabei. Da schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe. Schließlich soll die zukünftige A-Jugend an die erste Mannschaft herangeführt werden.

Als Schlusslicht der Münsterlandklasse haben die Grün-Weißen häufig bittere Niederlagen einstecken müssen. Wie steht es denn um die Moral der Truppe?

Frye: Ich hätte mir keinen schlechteren Start als Trainer vorstellen können. Als mich die Spieler fragten, habe ich zugesagt, weil sich kein anderer fand. Die Mannschaft war im Umbruch und die Verletztenliste zudem lang. In der Not mussten wir die zweite Mannschaft auflösen und mit dem relativ unerfahrenen Kader die Saison angehen. Ich konnte nie mit der gleichen Truppe auflaufen. So gesehen bin ich mit dem Erreichten zufrieden, denn die Truppe hat sich gut entwickelt und ist zu einer Einheit zusammengewachsen. Die Moral ist beeindruckend. Das zeigt sich bei jeder Trainingseinheit.

Bleiben denn alle Spieler?

Frye: Linus Terlau macht am Sonntag sein letztes Spiel. Ihn zieht es beruflich nach Freiburg. Christoph Bolle will sich auch zurückziehen und nur noch im Notfall aushelfen. Jörg Ruhnke wird aus gesundheitlichen Gründen die Schuhe an den Nagel hängen.

Und was bringt die Zukunft für Sie persönlich?

Frye: Erst einmal freue ich mich auf die Urlaubsreise. Ich werde das Geschehen aus der Ferne verfolgen. Da bleibt genügend Zeit, um darüber nachzudenken, ob ich in der nächsten Saison wieder als Betreuer auf die Bank zurückkehre.

Hofbauer-Schützlinge wollen nachlegen